Frauenmantel
Alchemilla xanthochlora
Wo wächst Frauenmantel und wie erkenne ich ihn?
Frauenmantel kann im eigenen Garten angebaut, aber auch wild gesammelt werden, die beste Erntezeit ist dabei zwischen April und August. Das Kräutlein bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und feuchte, nährstoffreiche Böden. Man findet es deshalb bevorzugt in lichten Wäldern, auf feuchten Wiesen oder in Gräben.
Gut zu erkennen ist Frauenmantel an seinen runden bis nierenförmigen und bis zu 15 cm breiten Blättern. Außerdem verfügen die Blätter über sieben bis elf Lappen bzw. Ausbuchtungen und einen gezähnten Rand. Die Blattunterseiten sowie deren Stiele sind behaart.
Ab Mai kann man sich dann an den schönen gelb-grünen Blüten erfreuen. Diese stehen an Rispen und sind jeweils nur wenige Millimeter groß. Die Rispen sind dabei Teil dichter Blütenstände. Die gesamte Pflanze ist etwa 40 cm hoch.
Guttationstropfen
Eine Besonderheit beim Frauenmantel sind die Tropfen, die sich häufig auf dessen Blättern finden. Dabei handelt es sich um sogenannte „Guttationstropfen“. Diese werden von der Pflanze, vor allem in der Nacht, aktiv ausgeschieden. Die von mir zu Rate gezogene biologische Literatur sagt, dass dies geschieht, um trotz Wassersättigung den Nährstofftransport aus den Wurzeln in den oberen Teil der Pflanze zu gewährleisten.
Bereits in früheren Zeiten staunten die Menschen über die Tropfen und waren davon überzeugt, dass diesen magische Kräfte innewohnten, weshalb beispielsweise Druiden sie sammelten. Auch die Alchemisten des Mittelalters waren fasziniert von den vermeintlichen „Tautropfen“ und versuchten sogar, ihrem liebsten Hobby nachgehend, Gold daraus zu gewinnen. Daran erinnert heute noch der botanische Name „Alchemilla“.
Verwendung in der Küche
Eine wenig bekannte Tatsache ist, dass sich Frauenmantel auch in der Küche wunderbar verwenden lässt. Die schmucken Blüten lassen sich ideal als Deko auf Salaten oder Süßspeisen anbringen, und die jungen, frischen Blätter machen sich gut in Salaten oder auch im Kräuterquark und verleihen Suppen das gewisse Extra.
Frauenmantel nur für „Frauenkrankheiten“?
Wie so oft steckt das Hauptanwendungsgebiet des Kräutleins bereits in seinem Namen. Tatsächlich wird Frauenmantel hauptsächlich bei Frauenbeschwerden eingesetzt. So findet das Kraut Anwendung bei Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden, PMS, soll in der Schwangerschaft Fehlgeburten vorbeugen, bei unerfülltem Kinderwunsch helfen und nach der Geburt den Milchfluss und die Rückbildung unterstützen. Aber Frauenmantel ist nicht nur ein Freund der Frauen, sondern auch für Männer eine wertvolle Heilpflanze, denn auch bei Husten, Erkältung oder Schnupfen, Verdauungsproblemen und Migräne soll er lindernd und stärkend wirken.
Egal, ob Sie etwas Pfiff in die Küche bringen, einen Tee für die Verdauung zubereiten oder einen Versuch der Goldgewinnung wagen wollen, Frauenmantel ist in all diesen Fällen das Kraut Ihrer Wahl.
Das könnte Sie auch interessieren:
Gundermann
Knoblauchsrauke
Bärlauch
* „Der Unterschied zwischen dem beinahe richtigen Wort und dem richtigen ist derselbe wie zwischen einem Glühwürmchen und einem Blitz“ – Mark Twain